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SAP-Funktionalitäten – ein Gewinn für das Qualitätsmanagement

SAP-Funktionalitäten 

SAP-Funktionalitäten – ein Gewinn für das Qualitätsmanagement

Oftmals sind es nur winzige Details, die über die Güte und Qualität eines Serienteils entscheiden. In kaum einem anderen Bereich der Wirtschaft ist es bedeutender als in der Produktion, dass die einzelnen Bauteile die geforderten Ansprüche erfüllen. Ein Reifen in bestimmter Gummimischung, ein elektronischer Sensor mit einer gewissen Messgenauigkeit oder eine Schraube mit der richtigen Zugfestigkeit: Bis ein Produkt die Serienreife erreicht, werden meist viele Stufen der Bemusterung durchgeführt. Da diese Prüfvorgänge schon lange nicht mehr per Hand auf Dokumenten vermerkt werden, steht auch die IT von Unternehmen vor neuen Herausforderungen. Mithilfe geeigneter CAQ-Systeme werden QM-Prozesse immer mehr digitalisiert. Nicht nur zur Kostensenkung in der Entwicklung ist es daher nötig, diese Bemusterungsprozesse möglichst effizient abzubilden, denn ein gut funktionierendes Qualitätsmanagement hat Einfluss auf das gesamte Unternehmen.

Qualitätsmanagement ist elementar wichtig für den Unternehmenserfolg

Der Nachweis einer hohen Produktqualität ist die Grundvoraussetzung zur Erzielung einer optimalen Kundenzufriedenheit. Die Tiefe, in der ein Qualitätsmanagement in jedem Unternehmensbereich optimiert werden kann, bringt auch einige Herausforderungen mit sich. Alle Produktionsunternehmen stehen seit jeher unter einem hohen Innovationszwang bei

steigendem Preisdruck. Die Qualitätsstandards müssen somit mit weniger finanziellen Mitteln eingehalten und stetig verbessert werden. Obwohl dieser Kompromiss betriebswirtschaftlich nur sehr schwer abbildbar ist, gibt es keine Alternative, die bestehenden Qualitätsanforderungen zu erfüllen, um teure Rückrufaktionen zu vermeiden und den Status als zuverlässiger Hersteller zu festigen. Befindet sich bereits ein ERP im Einsatz, sollte daher vor der teuren Neuanschaffung eines separaten CAQ-Systems zunächst ein Blick auf dessen QM-Funktionsumfang geworfen werden.

Das Qualitätsmanagement im ERP

Viele erfolgreiche Unternehmen setzen auf eine professionelle ERP-Software, wie zum Beispiel SAP, in der alle unternehmenskritischen Prozesse ganzheitlich abgebildet sind. Viele Unternehmensprozesse, auch im Qualitätsmanagement, sind jedoch noch nicht an das führende SAP-System angebunden und werden entgegen der wachsenden Digitalisierung noch ganz klassisch abgewickelt. Verwunderlich, da SAP bereits einige Grundfunktionen „von Haus aus“ für das Qualitätsmanagement zur Verfügung stellt. Darüber hinaus können Funktionen, die der Standard nicht bietet, kostengünstiger im SAP-System programmiert werden, als wenn in teure Lizenzkosten für Fremdsoftware investiert werden müsste. Es gibt jedoch einige Funktionen, die schon mit „Standard-Mitteln“ sehr gut umgesetzt werden können: 

Aus der Praxis: Workflowgestützte Bemusterungsprozesse mit CLC-PADD® PPAP+

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8D-Report

„Ein 8D-Report ist ein Dokument, das im Rahmen einer Reklamation zwischen einem Zulieferer und dem Kunden ausgetauscht wird, funktioniert aber genauso als internes Dokument. 8D steht dabei für die acht üblichen Prozessschritte, die bei der Bearbeitung einer Reklamation erforderlich sind, um das zu Grunde liegende Problem zu lösen.“

Im Zuge der Erarbeitung eines 8D-Reportes werden zudem die Art der Beanstandung, die Verantwortlichkeiten und anknüpfende Maßnahmen zum Beheben des Mangels festgeschrieben. Der 8D-Report ist vor allem durch den Verband der Automobilindustrie standardisiert und somit vor allem in dieser Branche üblich.

SAP stellt im Standard bereits eine Meldungsart zur Verfügung, die darauf ausgerichtet ist, den 8D Report abzubilden. Über die Erweiterungsmöglichkeiten der QM-Meldung lassen sich Schnittstellen in Kunden- und Lieferantensysteme entwickeln.

Automatische Eingang von Qualitätsmeldungen

Der automatische Eingang von Qualitätsmeldungen: Kundenreklamation, Mängelrügen an einen Lieferanten und interne Meldungen Problemmeldungen lassen sich im SAP-System automatisch abbilden. In diesen Qualitätsmeldungen können sowohl die Problembeschreibung, das betroffene Bezugsobjekt (beispielsweise Material), Partnerdaten, Fehlerpositionen und deren Ursachen definieren. So können diese Meldungen sehr vereinfacht dargestellt und bearbeitet werden. Durch den automatischen Eingang und die Kommunikation mit dem Lieferanten (beispielsweise über EDI) lassen sich hier sehr schnell Kosten einsparen und Transparenz für den gesamten Prozess schaffen.

APQP

APQP: Frei aus dem Englischen übersetzt bedeutet APQP „Produkt-Qualitätsvorausplanung und Steuerungsplan“ (Advanced APQP Product Quality Planning). Dabei handelt es sich um eine sehr tiefgehende und komplexe Vorgehensweise der Qualitätsvorausplanung, sodass man eher von einem Prozess als von einer einzelnen Aufgabe spricht. APQP umfasst alle Schritte vor dem Produktionsstart, die für das zu produzierende Gut durchzuführen sind. Hochwertigkeit steht dabei im Vordergrund. Ebenfalls kommen zur Realisierung standardisierte Methoden wie FMEA, QFD und QM-Plan zum Einsatz. Das Resultat der Produktqualitätsvorausplanung ist die Grundlage zur Erstellung von QM-Plänen. Mit den Möglichkeiten der SAP Cloud Plattform lässt sich hier eine übergreifende Prozessabwicklung mit Kunden und Lieferanten realisieren.

Bemusterungsprozess

Bemusterungsprozesse effizient im ERP abbilden: Auch Bemusterungsprozesse lassen sich effizient über SAP abbilden und steuern, auch wenn SAP diese Funktion nicht „von Haus aus“ bietet. Die Normen PPAP oder VDA2 sowie kundeneigene Normen lassen sich jedoch mit „schlanken“ Zusatzfunktionen gut im SAP-System abbilden.

Innerhalb des Bemusterungsprozesses lassen sich hier systemisch viele Vorteile erzielen. Qualitätsmeldungen (beispielsweise über Mängel oder Fehler an Produkten) werden über unterschiedliche Kanäle in das SAP-System importiert und sind somit transparent nachvollziehbar. Ebenso ist eine SAP-Integration aufgrund der notwendigen Verknüpfung mit Stamm- und Bewegungsdaten, wie etwa dem Materialstamm und Stücklisten, Bestellungen und Prüfplänen/Prüflosen und dem Wareneingang eine erhebliche Erleichterung des gesamten Bemusterungsprozesses. Die einfache Ablage der Bemusterungsdokumentation mit einer direkten Verknüpfung zu den relevanten Stammdaten gewährleisten eine schnelle Auffindbarkeit der Unterlagen und sorgen somit für eine enorme Zeitersparnis. Dadurch können die Kosten für die Prozesse intern stark gesenkt werden und die Bemusterung wird transparenter für alle Seiten.


Die diskrete Fertigung ist auf eine detaillierte Abbildung von Bemusterungen zwingend angewiesen

Besonders in der diskreten Fertigung kommt es darauf an, gezielt und auf den Punkt bei jedem Bauteil die passende und ausreichende Qualität zu erhalten. Oftmals fordert der eigene Produktionsprozess einen enorm hohen Qualitätsanspruch, was an dieser Stelle Bemusterungen unverzichtbar macht. Je nachdem, wie viele Einzelteile auf der Stückliste des Endproduktes stehen, kann die Bemusterung einen erheblichen Zeitfaktor bei

der Entwicklung ausmachen. Dabei ist dies keine „Wahl“, sondern von enorm wichtiger Bedeutung, in der diskreten Fertigung die Qualität detailliert zu prüfen und zu protokollieren.

Jede Branche hat unterschiedliche Richtlinien und Anforderungen bezüglich geeigneter Abnahmeverfahren. Das PPAP (Production Part Approval Process) ist beispielsweise ein Produktionsteil-Abnahmeverfahren, welches nach dem Referenzhandbuch der AIAG (Automotive Industry Action Group) definiert ist. PPAP trifft Regelungen, die für den Bemusterungsprozess innerhalb der Lieferkette und für die Serienfreigabe von Neuteilen gelten. Eine geregelte Anlaufabsicherung bezüglich der Qualität und Quantität in der Serienfertigung sind die Ziele des Verfahrens. Besonders im Automobilsektor lässt sich dieses Verfahren sehr gut und effizient im SAP abbilden, wie CLC xinteg zum Beispiel bei ihrem Kunden ZF Friedrichshafen AG erfolgreich aufzeigen konnte.

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