TECHNOLOGIEN
Fiori-App, aber wie? Fiori Elements oder Freestyleentwicklung / App-Generator?
Auf den DSAG-Technologietagen – dem Fachkongress für SAP-Entwickler – referierten Ralf Monstadt und Jonas Niedrig über das Thema „Fiori-App, aber wie? Fiori Elements oder Freestyleentwicklung / App-Generator?“. Der Vortrag sollte Entwicklern und Entscheidern eine Hilfestellung geben, welche Möglichkeiten einer Fiori-Entwicklung es gibt und wie diese effektiv für die unterschiedlichen Anwendungsfälle in der Praxis genutzt werden können. An diesem Tag haben sich knapp 200 Zuhörer im Auditorium in Düsseldorf versammelt, um sich mit der Fragestellung „Fiori-App, aber wie?“ zu beschäftigen.
Möglichkeiten einer Fiori-App Implementierung und die Auswahl der richtigen Technologie
Es gibt grundsätzlich verschiedene Technologien, um Fiori-Apps zu implementieren. „Mit der Frage, welche für die konkreten Anforderungen geeignet ist, sollten Entscheider sich im Vorfeld genau beschäftigen – falls erforderlich auch mit externer Unterstützung“, so Ralf Monstadt. Es gibt viele einfache Mittel, um Anwendungen zu gestalten, wie beispielsweise durch den Einsatz von Fiori Elements. Wenn man allerdings die Anforderungen im Detail betrachtet, benötigt es doch häufig komplexere Lösungen, die wiederum nur mit einer Freestyleentwicklung oder einem App-Generator wie beispielsweise der CLCPADD® S Suite+ effizient abzubilden sind.
Fiori Elements
Mit Fiori Elements, ein von der SAP bereitgestelltes UI5-basiertes Tool-Set, können einfache Anwendungsszenarien in SAP abgebildet werden. Für das Tool-Set fallen keine zusätzlichen Lizenzkosten* an und es lassen sich mit der Anbindung an ein Backend-System, welches das
OData-Protokoll (Open Data) unterstützt, Apps mit minimalem Programmieraufwand bereitstellen. Das UI muss nicht entwickelt werden, sondern es wird auf Basis von Annotationen in den CDS-Views generiert. „Eine optimale Möglichkeit, um mit wenig Zeit- und Programmieraufwand eine übersichtliche Ansicht zu Objekten in SAP zu erhalten“, erklärt Ralf Monstadt. Allerdings eignet sich der Einsatz von Fiori Elements nicht für jeden Anwendungsfall. Beispielweise nicht, wenn bestehende Applikationslogiken wiederverwendet, Datenstrukturen komplexer oder auch bestehende dynamische Applikationen (bspw. SAP Folders Management) durch Fiori-Apps abgebildet werden sollen. Zudem ist es häufig gewünscht, dass bestehende Entwicklungen wiederverwendet werden können, was oftmals mit Fiori Elements nicht oder nur mit erhöhtem Aufwand möglich ist.
*ohne Gewähr
Freestyleentwicklung
Neben dem Einsatz von Fiori Elements kommt mit steigender Komplexität in der Regel eine Freestyleentwicklung zum Einsatz, da komplexe Anforderungen sich häufig nur mit höherem Aufwand durch Fiori Elements realisieren lassen. Die Vorteile der Freestyleentwicklung liegen u. a. darin, dass bestehende Anwendungslogik einfacher wiederverwendet werden kann. Damit werden bestehende Investitionen geschützt und bei Nutzung bestehender ABAP OO Entwicklungen ist der Wartungsaufwand
entsprechend reduziert. Ein Nachteil in der Freestyleentwicklung besteht darin, dass das komplette Know-how für die SAPUI5-Entwicklung aufgebaut werden muss. Dazu gehört die Entwicklung der notwendigen OData-Services und natürlich der Frontendentwicklung in SAPUI5 mit JavaScript, das üblicherweise nicht zur Kernkompetenz der SAP-Entwickler gehört.
App-Generator / Freestyleentwicklung
„Um die enormen Entwicklungsaufwände einer klassischen Freestyleentwicklung bei komplexen Anforderungen zu reduzieren, haben wir die CLC-PADD® S Suite+ – ein sogenannter App-Generator – entwickelt“, erklärt Ralf Monstadt. Die CDS Views wurden bei der S Suite+ durch ein Customizing ersetzt. So lassen sich die Layouts durch ein intuitives Customizing steuern. Ein generischer ODataService sowie ein vollständiges Fiori-Frontend sind bereits enthalten und können ohne eigene Programmieraufwände genutzt werden. So muss kein umfangreiches Know-how aufgebaut werden und neue Anforderungen und Prozesse lassen sich innerhalb weniger Wochen individuell implementieren und mit geringem Aufwand betreuen, so wie auch bei den Best-Practices-Anwendungen der Mainzer Stadtwerke AG.